Im Herbst 2006 machte ich mich auf eine erste Entdeckungsreise, die mich über Dresden nach Prag, Budapest, Bratislava und Wien führte. Schon nach wenigen Tagen "systematischen" Umgangs mit dem Objekt Sitzbank, bewegte sich meine Aufmerksamkeit von den Sitzbänken zu dem Leben, das auf den Bänken stattfand. Oft vergaß ich sogar die Bank - die Menschen, die Gesichter, die Gefühle, die Momente, die Situationen fingen meinen Blick und meine Bilder.
Und doch wurde ich gerade so zu einer Art Sitzbank-Expertin, auf der Suche nach einer Verbindung zwischen Kultur und Sitzbänken in Großstädten. Ich entwickelte ein Auge dafür, wie und wo eine Sitzbank positioniert werden muss, um attraktiv zu sein, dafür, was eine Sitzbank braucht, um gut zu "funktionieren" und warum manche Sitzbänke nur von Obdachlosen besiedelt werden und andere nicht.
Eine Verbindung zwischen Kultur -vor allem politische Kultur- und Sitzbankkultur, erschien mir offentsichtlich. Dort, wo einer immer größeren Kluft zwischen Arme und Reiche sich vermeintlich materialisiert, werden die Sitzbänke im zunehmend kontrollierten öffentlichen Raum zu Problemfällen. Sie werden verlassen oder entfernt und neue werden so konzipiert, dass man nicht zu lange darauf verweilen möchte und sicher nicht darauf schlafen kann!
WARSCHAU
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